Torsion 

Torsion von Laufschuhen

Die Torsion von Laufschuhen ermöglicht dem Fuss sich an unebenen Untergrund anzupassen. Davon profitieren vor allem Vorfußläufer, Supinierer und Trailläufer.

Die Torsion des Fußes und von Laufschuhen

Die Torsion ist die Fähigkeit des Fußes, sich gegenläufig vom Vorfuß zum Rückfuß verdrehen zu können. Sie ist ein oft unterschätztes Element im Aufbau von Laufschuhen. Bei dieser Art der Verdrehungsfähigkeit handelt es sich um eine ganz natürliche Eigenschaft des Fußes und dient dazu, auf unebenem Grund besser Halt zu finden. Der Fuß passt sich so den Unebenheiten des Untergrundes an. Um diese natürliche Fähigkeit des Fußes auf bestimmte Laufschuhe zu übertragen, bzw. die natürliche Bewegungsmöglichkeit zu erhalten, werden technische Konstruktionselemente im Mittelfußbereich des Schuhs verbaut. Diese werden auch als Torsionselemente oder Mittelfußbrücke bezeichnet und führen zu einer gewissen Verdrehungs-Flexibilität. Dabei kommt es darauf an, diese ausreichend zu kontrollieren. Die Torsionsfähigkeit eines Laufschuhs kann man ganz einfach überprüfen, indem man den Vorfuß und Rückfuß eines Schuhs mit der Hand verdreht. 

Vor- und Nachteile der Torsion

Torsion von LaufschuhenFlexible Laufschuhmodelle mit Torsionselementen haben den Vorteil, die natürliche Funktion des gesunden Fußes und seiner Muskulatur zu erhalten. Wird die Fußmuskulatur regelmäßig gefordert, hat das in der Regel positive Auswirkungen auf die Führung und Stabilität auch der Gelenke (Fuß-, Knie- und Hüftgelenke). Dadurch wird ein Beitrag geleistet, degenerativen Erkrankungen (Überpronation, Arthrose im Knie- und Hüftgelenk) entgegen zu wirken. Wie oben bereits genannt, ist die Torsion – gerade in unebenem Gelände – eine wichtige Eigenschaft für den Fuß, um sich anpassen zu können. Dadurch wird zum einen das Verletzungsrisiko gemindert und zum anderen eine bessere Übertragung und Verteilung der Aufprallkräfte erreicht. Läuft man mit einem wenig flexiblen Schuhwerk, z.B. Laufschuhen mit hoher Stabilität (Stabilschuhe), in unebenem Gelände oder im Wald (Trail) besteht ein nicht unerhebliches Verletzungsrisiko. Ein typisches Beispiel wäre die Entzündung der Achillessehne oder Reizung der Schienbeinkante. Bei zu steifem Schuhwerk tendiert die Achillessehne nämlich dazu, nicht nur den Rückfuß, sondern den ganzen Fuß nach außen zu ziehen und dadurch solche Probleme nach sich zu ziehen. 

Nachteile von Laufschuhen mit hoher Torsion ergeben sich allerdings für Läufer, die eine hohe Stabilität des Laufschuhs benötigen. Dazu zählen hauptsächlich Überpronierer und Übergewichtige. Da Erstere einen gewissen Grad der Stabilität benötigen, um das Einwärtsknicken des Fußes zu verhindern, kann durch vorhandene Torsionselemente eine Fehlstellung weiter verstärkt werden. Das kann nachteilige Auswirkungen auf den gesamten Bewegungsapparat haben. Bei übergewichtigen Läufern besteht das Problem hingegen darin, dass deren meist untrainierte Füße durch eine zu starke Flexibilität überlastet werden können.

Für welche Läufer ist die Torsion sinnvoll?

Laufschuhe mit Torsionselementen sind für Vorfußläufer, bei Supinierern und bei Laufen im Gelände sinnvoll. Vorfußläufer haben nicht viele Anforderungen an ihre Laufschuhe. Das bedeutet aber nicht, dass Ihnen alle Kategorien von Laufschuhen offen stehen. Die Laufschuhe von Vorfußläufern haben in erster Linie alle Bewegungsdimensionen zu ermöglichen. Das bedeutet, dass sie primär eine ausreichende Flexibilität aufweisen und die Flexion (Beugung) sowie die Torsion des Fußes nicht behindern sollten. Nur so kann der Vorfußläufer seine Kraft  optimal weiterleiten und umsetzen. Ebenso benötigen Supinierer eine gute Torsionsfähigkeit. Bei Ihnen kommt der Fuß mit der Außenkante des Schuhs auf. Er muss daher so schnell wie möglich in eine flache neutrale Position gebracht werden, um nicht umzuknicken und die Kraft in der Abdruckphase optimal umsetzen zu können. Bei Wald- oder Trail-Läufern ist es – wie oben bereits ausgeführt – von Vorteil, wenn den Unebenheiten des Geländes eine ausreichende Flexibilität des Schuhs zur Vermeidung von Verletzungsrisiken entgegengesetzt wird.

Bekannte Modelle mit hohem Torsionsgrad

Einen hohen Grad an Torsionsfähigkeit bieten tendenziell Modelle aus den Kategorien Lightweight-Trainer, Wettkampfschuhe und Barfußschuhe oder folgende Modelle verschiedener Laufschuhhersteller:

  • Adidas Adipure Trainer 360 oder 270, Adipure Gazelle,
  • Asics Gel-LYTE33, oder Gel-EXCEL33,
  • Brooks Pure-Reihe, wie PureCadence 2,
  • Mizuno Wave EVO Levitas,
  • Nike Free 3.0,
  • Saucony Kinvara 3.